In der ersten Hälfte sah es nach einem mühsamen, faden Arbeitssieg im Niederrheinpokal gegen Blau-Weiß Dingden aus, doch dann drehte der MSV auf: Acht Tore fielen allein in Halbzeit zwei.
Damit setzt Duisburg seine Siegesserie aus der Regionalliga fort. Und eine weitere Serie kann fortgesetzt werden, auf die MSV-Trainer Dietmar Hirsch besonderen Wert legte: "Wichtig war auch, dass wir kein Tor kassiert haben. Das haben wir in der Meisterschaft geschafft und das wollten wir auch heute unbedingt", sagte Hirsch nach Abpfiff.
Die Bilanz des Regionalliga-Primus liest sich hervorragend: Fünf Pflichtspiele, 19 Tore und null Gegentreffer. Möglicherweise wäre die Partie gegen Dingden auch schon früher entschieden gewesen, wenn der vermeintliche Abseitstreffer von Malek Fakhro nach zwei Minuten Gültigkeit gehabt hätte.
So hielten die Dingdener aber gegen eine im Vergleich zum Ligaspiel gegen Hohkeppel beinahe gänzlich ausgetauschte Duisburger Mannschaft durch vollen Einsatz lange die Null, ehe Boutakhrit in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Duisburger erlöste.
Dann wechselte Hirsch zur Halbzeit gleich dreifach: Er brachte die formstarken Patrick Sussek, Jan-Simon Symalla und Jakob Bookjans, die das Spiel merklich belebten und Schwung brachten, sodass es in der Folge Tore hagelte: Doppelt trafen in der zweiten Hälfte Franko Uzelac, Sussek und Jonas Michelbrink. Symalla und Bookjans sorgten schließlich für den 9:0-Endstand. Hirsch betonte aber nach Spielende, dass die vorgenommenen Änderungen zur Halbzeit keine Strafe für die Ausgewechselten bedeutete, im Gegenteil: "Die Spieler, die ich in der Halbzeit ausgewechselt habe, haben den Gegner halt müde gespielt. Ich habe nicht nur gewechselt, weil ich unzufrieden war."
Er sei mit beiden Halbzeiten zufrieden. "In der ersten Halbzeit war der Gegner eben noch sehr frisch und eine gute Landesliga-Mannschaft kann auch verteidigen, das hat man gesehen."
Auch sein Gegenüber, Dingden-Coach Jürgen Stratmann, war einverstanden mit dem Rahmen der Partie, trotz der hohen Niederlage: "Total verdienter Sieg für Duisburg. Sie haben uns in der zweiten Halbzeit klar weggespielt. Erste Halbzeit war ich sehr zufrieden. Die Jungs haben sich nach Kräften gewehrt. Nachher konnten wir die Abstände nicht mehr halten, aber alles in Ordnung." Hirsch, der 1998 mit dem MSV im DFB-Pokalfinale den Bayern um Lothar Matthäus mit 1:2 unterlag, will mit Duisburg jetzt den Niederrheinpokal gewinnen und sich damit für den DFB-Pokal qualifizieren: "Wir haben in den letzten Tagen den DFB-Pokal gesehen und wissen, dass wir mit sechs Spielen auch in den DFB-Pokal kommen können nächstes Jahr. Und das muss einfach das Ziel sein."